Auch unter dem neuen Namen „Quelle Challenge Roth"
hat der Triathlon in Roth nichts von seiner Faszination
eingebüßt. In Deutschlands Triathlon-Hochburg feuerten
110.000 Zuschauer die 1500 Athleten an, die sich auf
den langen Weg über 3,8 km Schwimmen, 180 Radfah-
ren und 42 km Laufen begeben hatten.. Unter ihnen war
auch der ambitionierte Altenceller Triathlet Lars Kramer.
Hochmotiviert war der 27 jährige Lars Kramer an den
Start gegangen. Auch deshalb weil er unter den Top 50
der Männer, dem Profifeld, das Schwimmen im Europa-
Kanal bestreiten durfte. Leistungsmäßig stand er dieser
internationalen Spitzenklasse kaum nach.
Nach nur 59 Minuten hatte er die 3,8 km lange Strecke
hinter sich gebracht, was vorübergehend eine Platzierung
unter den ersten dreißig bedeutete. So war es ein tolles
Gefühl innerhalb der extra abgegrenzten Wechselzone der
Profis vor tausenden von Zuschauern das Rad zu greifen,
click to enlarge photo
um sich auf die 180 km lange Radstrecke zu begeben. Auch hier lief es von Beginn an sehr gut.
Trotz starkem Wind rollte Lars Kramer mit einem Stundenmittel von 35 km/h dahin und konnte
seine gute Platzierung halten.
 Doch dann plötzlich der Schock nach 80 Kilometern Fahrt. Reifenpanne; Mantel und Schlauch
mussten ausgewechselt werden. Ein Wechsel, der leider unerwartete technische Probleme mit
sich brachte. So verging sehr viel Zeit bis Lars Kramer den Schaden beheben konnte. Zahlreiche
Konkurrenten waren längst an ihm vorbeigezogen. Das führte dazu, dass die Motivation des Alten-
cellers bis auf den Nullpunkt sank. Der Kopf war leer und die Enttäuschung groß. Jetzt ging auf
einmal gar nichts mehr und Kramer wollte nach dem Radfahren am liebsten aufgeben. Aber dann
gelang es ihm doch noch sich neu zu motivieren. „Beim Laufen habe ich mir immer wieder gesagt,
so schnell wie möglich im Ziel zu sein und keine Durchhänger mehr zuzulassen," erzählt er.
Diese Vorgehensweise funktionierte ausgezeichnet, was er mit einer starken Marathonzeit von
3:34 Stunden belegt. Nach gesamt 10:34 Stunden, was immerhin noch Platz 173 in der Gesamt-
wertung bedeutet, erreichte er zufrieden das Ziel und ist nachher glücklich, dass er das Rennen
doch nicht vorzeitig aufgegeben hat.

Hans-Joachim Strehlau
22.07.2002