J. Strehlau
05.07.2005

Es wird ein unvergesslicher Tag für die drei Triathleten vom SV Altencelle bleiben. Beim weltweit größten Triathlon-Festival, das vor weit über 100.000 begeisterten Zuschauer im fränkischen Roth statt fand, erreichten Danny Clemens, Martina Funke und Hans-Joachim Strehlau nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen die ersehnte Finish-Line. Dabei konnten Danny Clemens und Martina Funke mit niemals für möglich gehaltenen „Traumzeiten“ die eigenen Erwartungen weit übertreffen.
Für die drei Altenceller war es eine kurze Nacht. Schon um 5.30 Uhr morgens fanden sie sich im riesigen Startbereich am Main-Donau-Kanal ein. Hier stehen die Rennmaschinen von 2200 Einzelstartern und 500 Triathlon-Staffeln. Deutliche Spannung liegt in der Luft. Die Teilnehmer des internationalen Starterfelds, jeder Dritte kommt aus dem Ausland, treffen die letzten Rennvor-bereitungen für den vor ihnen liegenden langen Tag. Die Nationalhymnen der Teilnehmerländer werden angespielt. Schon jetzt säumen Tausende von Zuschauern die Kanalufer. Die Kanalbrücke, welche die Triathleten in Kürze zweimal unterschwimmen müssen, ist völlig überfüllt.

Der Count-Down läuft. Um 6.30 Uhr erfolgt der Start für Martina Funke, die zusammen mit dem Männer Profi- und dem gesamten Frauenfeld auf die 3,8 Kilometer lange Schwimmwendepunktstrecke geschickt wird. Danny Clemens und Hans-Joachim Strehlau folgen wenig später in den Startgruppen 4 und 5.

Hier machen die Altenceller ihre Sache hervorragend. Nach nur 1:05 Stunden hat Danny Clemens das Schwimmen hinter sich gebracht. Hans-Joachim Strehlau verlässt das Wasser nach 1:13 Stunden und auch Martina Funke schwimmt ohne Probleme mit 1:19 Stunden eine nicht erwartet gute Zeit. Pech und Schreck dann für Hans-Joachim Strehlau im Wechselbereich. Er zieht sich eine schmerzhafte Platzwunde am Fuß zu, die ärztlich behandelt werden muß.
Jetzt geht es auf die zwei Runden der 180 Kilometer langen Radstrecke, die zwar schnell aber auch mit einigen Anstiegen nicht immer leicht ist. Die äußerem Bedingungen mit nur leichtem Wind und einem angenehmen Sonne- und Wolkenmix können besser nicht sein. In den sogenannten „Stimmungsnestern“ entlang des Radkurses herrscht große Begeisterung.
Was der Triathlet an Begeisterung allerdings am legendären Solarberg im Hilpoltstein erlebt, ist schlichtweg unfassbar! Unüberschaubare Zuschauermassen peitschen die Triathleten durch eine nur ein Meter breite und 800 Meter lange Gasse nach oben. Es herrscht pure „Gänsehautatmosphäre“ und spätestens jetzt weiß man, warum Roth das „Mekka des Triathlon“ genannt wird. Auch das Radfahren läuft gut für die drei Altenceller. Danny Clemens fährt wie entfesselt und kann sein Rad nach nur 5:23 Stunden Fahrtzeit an die Helfer in der 2. Wechselzone übergeben. Hans-Joachim Strehlau ist mit 5:43 Stunden genau im selbst gesteckten Zeitplan, wogegen Martina Funke mit nur 5:53 Stunden die eigene Marschtabelle um eine halbe Stunde unterschreitet.
Doch der Weg zum Ziel ist noch weit. Es folgt der entscheidende kräftezehrende Marathonlauf, der auf einem zum Teil recht monotonen Wendepunktkurs meist direkt am Main-Donau-Kanal entlang führt. Spätestens jetzt zeigt sich, dass Danny Clemens und Martina Funke heute einen „Sahnetag“ erwischt haben. Sie präsentieren sich in Topform. Danny Clemens läuft mit nur 3:59 Stunden eine tolle Zeit. „Ich habe mir den Marathonlauf gut eingeteilt und mir vorgestellt, dass ich meine Trainingsstrecke jetzt einfach viermal laufen muß,“ gibt er später an.
Martina Funke bleibt auch bei der dritten Disziplin von den von ihr so gefürchteten Rückenschmerzen verschon. Ihr gelingt in nur 4:11 Stunden ebenfalls eine für Ironman-Verhältnisse fantastische Zeit.
Auch für Hans-Joachim Strehlau läuft es bis zur Halbmarathonmarke noch ordentlich. Dann stellen sich leider unüberwindbare Verhärtungen in beiden Oberschenkeln ein und der Altenceller muß den Traum von einer Endzeit um 11 Stunden begraben. „Von da an war es mit dem Laufen vorbei, die Schmerzen waren einfach zu groß. Es war nur noch schnelles Wandern möglich, das war recht deprimierend.“
Währenddessen läuft Danny Clemens nach nur 10:36:14 Stunden in das bis auf den letzten Platz besetzte extra errichtete Triathlonstadion in Roth ein. Er finisht damit auf dem niemals erwarteten 422. Platz unter 2000 männlichen Einzelstartern. Als Martina Funke unter dem Beifall der Zuschauer die Stadionzielgasse erreicht und ihren Stadioneinlauf selbst auf der Großbildleinwand verfolgt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Freudentränen hinter der Ziellinie, die nach glänzenden nur 11:36:14 Stunden überschritten wird. Unter allen teilnehmenden 200 weiblichen Startern, inklusive Profis, erkämpft sie sich den 62. Platz, was Platz 7 in der AK W40 bedeutet. Zweifellos der bisher größte sportliche Erfolg für Martina Funke. Hans-Joachim Strehlau erreicht das Ziel schließlich nach großem Kampf in noch respektablen 11:51:53 Stunden und landet damit auf Platz 1078.

Triathlon-Langdistanz/Altenceller finishen beim Challenge Roth/Funke in AK-Top Ten

Überragende Leistungen von Danny Clemens und Martina Funke
QCR