Ironman European Championship 2010

Ironman Frankfurt Frankfurt/M, Römerberg, 04.07.2010, 21:00 Uhr - ich habe es geschafft!!
Nach viele Wochen der Vorbereitung, einigen Rückschlägen durch Verletzungen bin ich jetzt am Ziel. Ich habe beim Ironman Germany gefinisht - in diesem Moment sind alle Schmerzen und Widrigkeiten vergessen. Ich habe einfach nur Freude in mir und kann es irgendwie noch gar nicht realisieren.

Frankfurt 2009 Als an diesem Morgen um 4.00 Uhr der Wecker klingelte , war ich froh, dass es endlich los ging. Die letzten Tage vor dem Start wurde ich immer nervöser. Nun konnte er endlich beginnen : mein "längster Tag des Jahres".

In der Wechselzone herrschte emsiges Treiben. Insgesamt bereiteten sich 2370 Athleten aus 55 Nationen auf das Rennen vor. Ein letzter Check des Rades, Radflaschen und Gels verstauen und dann runter zum Startbereich des Langener Waldsees. Mir liefen schon einige Gänsehautschauer über den Rücken, als die Nationalhymne erklang und ich diese Massen sah.

Da ein Neoprenverbot ausgesprochen war, rechnete ich schon mit einem "langsamen Schwimmen" und orientierte mich im Startbereich ganz rechts aussen, weit hinter der Startlinie ein. So konnte ich mich bei dem Massenstart aus allen "Schlägereien" heraushalten - bin gefühlt aber bestimmt auch einige Meter mehr geschwommen. Als ich dann nach einer "Ewigkeit" aus dem Wasser stieg, war ich schon etwas überrascht, wie lange ich letztendlich gebraucht habe.

Schön war dann allerdings, dass ich jetzt meine Kinder entdeckte und begrüßen konnte. Sie haben sich in der Nacht auf den weiten Weg gemacht, um ihren "alten Herrn" an diesem Tag zu unterstützen - und ich kann jetzt schon sagen, dass mir das sehr geholfen hat.

Die Radstrecke ist einfach toll und an ganz vielen Orten haben sich die Zuschauer etwas zur Aufmunterung und Anfeuerung der Sportler ausgedacht. Die Gefahr sich hier aufpeitschen zu lassen, ist schon sehr groß. Ich habe mich der Worte meines Vereinskollegen Jochen erinnert, der sagte, lieber auf der Radstrecke etwas rausnehmen und dafür beim Laufen gut durchkommen. So bin ich dann nach 6:18 Stunden und 185 km in die zweite Wechselzone gefahren, hatte noch Reserven und fühlte mich noch richtig gut. Jetzt nur noch die 42 km runterspulen und dann ist es geschafft, dachte ich. Die Temperaturen waren zwischenzeitlich auf 30 Grad gestiegen - und kaum Schatten auf der Laufstrecke. Aber bereits während der zweiten Laufrunde begann meine Achillessehne zu schmerzen. Zum Halbmarathon war ich zwar mit 2:30 Std noch nicht so weit von meinem geplanten Kurs, konnte dann aber wegen der immer stärker werdenden Schmerzen und nun auch noch dazu kommender Überkeit, fast nur noch gehen. Eines wollte ich aber definitiv nicht : aufgeben. Immerhin hatte ich schon 210 km absolviert. Auf den letzten 160 Metern des 42,2 km langen Laufsplits war von alledem nichts mehr zu spüren:Es ist schon ein tolles Gefühl nach so einer langen Zeit über den roten Teppich am Römerberg zum Ziel zu laufen - diese Sekunden entschädigen Dich für alle vorherigen Strapazen.

Mein tiefer Dank geht an alle, die mich in den letzten Wochen immer wieder ermutigt und unterstützt haben und so geholfen haben, dass ich diese Erfahrung machen konnte.

Im Vorfeld habe ich ganz fest behauptet, dass ich mich dieser Herausforderung nicht noch einmal stellen werde. Heute, mit ein paar Tagen Abstand, kann ich das nicht mehr so bestimmt sagen - es kribbelt schon wieder....

Text: Andreas Siemen

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