Bilder, Berichte und Ergebnisse 2006
Das war der 20. Celler BKK Mobil Oil Triathlon 2006 in Zahlen, Berichten und Bildern:
Presse
Vorjahressieger erneut ganz vorn
Rekordbeteiligung zum 20. Geburtstag
Hauptfeld wird von Schranke gestoppt / Hamburgerin Dörte Siebke schnellste Frau
Profi-Triathlet und Vorjahressieger Steffen Liebetrau vom BKK-Mobil-Oil-Team sicherte sich auch in diesem Jahr Platz eins beim 20. Celler Triathlon, der am Sonntag rund um die Celler Otto-Schade-Sportanlage vom SV Altencelle organisiert wurde. Mit 500 Einzelstartern und 60 Staffelteams verzeichnete Organisator Jochen Strehlau einen neuen Teilnehmerrekord. Und sogar das Wetter spielte nach anfänglichen Regenfällen gut mit. Einziges Hindernis der Veranstaltung: Auch Triathleten müssen sich an die Verkehrsregeln halten und vor heruntergelassenen Schranken am Bahnübergang warten, bis der Zug durchgefahren ist.
CELLE. 18,5 kalte Grad Celsius Wassertemperatur in der Aller, ungemütlicher Nieselregen und ein kalter Wind - bei so einem Wetter wünscht man sich nicht unbedingt, in die Aller zu springen und sich auf den Weg der 600 Meter langen Schwimmstrecke zu machen. Die 500 Teilnehmer des 20. Celler BKK-Mobil-Oil-Triathlon aber hat das nicht gestört. Die Profi- und Hobbyathleten haben lange für dieses Event in der Residenzstadt trainiert, da konnte sie auch herbstliches Wetter nicht von persönlichen Höchstleistungen abhalten.
Gegen 10:20 Uhr fiel der Startschuss für die erste Gruppe. Nach 600 Metern Schwimmen, schnappten sich die Starter im Otto-Schade-Stadion ihr Rad und machten sich unter lautstarkem Anfeuern einiger weniger Zuschauer auf die 29 Kilometer lange Radstrecke, die sie auf einer Rundstrecke bis nach Garßen und wieder zurück in die Sportanlage führte. Die letzte Distanz, die die Männer und Frauen zu bewältigen hatten, war der sieben Kilometer lange Rundkurs Laufen. Als erster hat Vorjahressieger Steffen Liebetrau aus Freiburg bereits nach 1:12:54 Stunden die Ziellinie passiert.
20. CeIIer Triathlon des SV Altencelle
Als Profi-Triathlet und Top-Favorit hat er auch in diesem Jahr die Konkurrenz weit hinter sich gelassen. „Ich bin super happy, dass ich wieder gewonnen habe", hechelte Liebetrau direkt nach dem Rennen ins Mikrofon von Moderator Rüdiger Heinrich, der durch die Veranstaltung führte.
Bis sein Verfolger ins Ziel sprintet, hat Moderator Heinrich noch Zeit, ein paar Fragen an den Sieger zu richten. Als Profi-Triathlet stehen auf Liebetraus Trainingsprogramm bis zu 40 Stunden sportliche Betätigung pro Woche. Dabei können 900 Kilometer Radfahren, 120 Kilometer Laufen und 25 Kilometer Schwimmen zusammen kommen. Dazu kommen noch die Marketingarbeit und Manageraufgaben. „Das ist ein sauharter Job und ein wahres Ein-Mann-Unternehmen", scherzte der Sieger.
Als Zweiter passierte Ulf Bartels vom SV 05 Würzburg nach 1:18:09 Stunden die elektronische Ziellinie in der Otto-Schade-Sportanlage. Die Sportler hatten Sensoren am Handgelenk, mit denen Sie eine Messstation am Ziel durchliefen. So wurde bei jedem Teilnehmer die Zeit automatisch abgenommen. Bartels ließ damit sogar einen der Topfavoriten, Konstantin Bachor von Hannover 96 (1:18:47 Stunden) hinter sich. „Der relativ große Zeitunterschied zwischen dem Sieger und dem Dritten, die beide zu den Hauptfavoriten gehörten, erklärt sich dadurch, dass sich Bachor auf der Radstrecke verfahren hat", erklärte Jochen Strehlau vom Ausrichter SV Altencelle. Und das, obwohl die Strecke in diesem Jahr besser denn je ausgeschildert gewesen sei.
Das Gerücht, dass ein durchfahrender Zug in Altenhagen für diesen großen Abstand gesorgt haben soll, bestätigte Strehlau nicht. „Es ist zwar ein Zug durchgefahren, der einen Teil der Starter zum Stopp gezwungen hat", so der Organisator, „aber die Spitzengruppe ist da bereits durch gewesen." Ärgerlich, hatte doch der Triathlon extra 20 Minuten später begonnen, damit der Zug vor allen Teilnehmer bereits durch ist. Aber leider hatte er Verspätung. Einfluss auf das Ergebnis hatte dieser gezwungene Zwischenstopp aber nicht, versicherten die Organisatoren.
Pünktlich zum Zieleinlauf der Teilnehmer, hatte der Wettergott ein Einsehen. Die Wolkendecke, aus der zu Beginn der Veranstaltung noch kühler Regen schüttete, brach auf und die Sonne zeigte sich. Jetzt hatten sich auch zahlreiche Zuschauer eingefunden, die die Läufer zum Finish lautstark anfeuerten und für eine gute Stimmung sorgten. „Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt", freute sich auch Strehlau.
Bei den Frauen siegte Dörte Siebke vom TT HSU Hamburg mit 1:33:55 Stunden, die mit dieser Leistung auch die meisten männlichen Starter hinter sich ließ. Zweite wurde Yvonne Timm vom MTV Bad Bevensen vor Kathrin Kaindl vom TSV Neustadt. Beste Cellerin war Jessica Hillmann vom FSV Nienhagen, die den Triathlon nach 1:42:19 Stunden beendete. Doch nicht nur die Profis zeigten beste Leistungen. Auch die Hobby-Triathleten konnten mit ihren Ergebnissen durchaus zufrieden sein.
Wenn es auch unter einigen Zuschauern für Missmut sorgte, dass so viele Profis bei diesem Volkstriathlon dabei sind, kam auch der Spaß nicht zu kurz. Die Staffelteams ließen sich für ihre Starter lustige Namen einfallen. Da waren die „warmen Brüder" gemeinsam mit den „Rennschnecken" oder die „eigentlich Biathleten" am Start. Es setzte sich das Team „Baker Hughes Engineering" mit 1:20:10 vor den „Antagonisten" und „Sizous's Rache" durch.
Und sogar ein Geburtstagskind war mit am Start: Der gebürtige Celler Jan Krumbiegel (TV Immenstedt) reiste an seinem 28. Ehrentag extra aus Sonthofen im Oberallgäu an, um an dem Celler Triathlon teilzunehmen.
Triathlon-Splitter
Wettereinfluss: Wegen der unsicheren Wetterlage traten einige der Sportler gar nicht erst an. Immerhin sei die Erkältungsgefahr relativ hoch, erklärt Jochen Strehlau vom SV Altencelle. Gerade bei den Frauen sei die Nichtantrittsquote recht hoch gewesen. *
Rekord: Trotz der hohen Nichtantrittsquote waren insgesamt 564 Sportler am Start. Das ist neuer Rekord.*..
Superlative: Ältester Teilnehmer war mit 70 Jahren Hartmut Pelikan aus Garbsen bei Hannover. Jüngste war Sina Sürie von den Wasserfreunden 98 Hannover mit 15 Jahren, die den Triathlon mit 1:56:22 Stunden auf Platz 36 (von insgesamt 52 Damen) beendete. *
Lob: Die gute Stimmung und die familiäre Atmosphäre der gelungenen Veranstaltung wurde von allen Seiten hoch gelobt. Auch die Schiedsrichter, die den Triathlon offiziell von der Verbandsseite bewerteten, stellten dem SV Altencelle ein gutes Zeugnis aus.
Neu: Das bereits seit längerem geforderte Windschattenfahrverbot wurde beim 20. Celler Triathlon erstmals eingeführt. Es wurde von Teilnehmern wie Offiziellen positiv aufgenommen.*
Strafen: Die Schiedsrichter hatten viel zu tun bei diesem Volkstriathlon. Sie sprachen 19 Zeitstrafen von einer Minute und eine Disqualifikation aus. *
Nackt: Nach der Schwimmstrecke stiegen die Teilnehmer auf das Rad um. Damit sie sich nicht erkälten konnten, tauschten die meisten Triathleten die Kleidung. Teilweise wurde sich sogar ganz gemütlich und in Ruhe abgetrocknet, bevor es weiter ging. Nur die Profis sparten sich die Sekunden des Umziehens. Sie trockneten sich im Fahrtwind.
Sturz: Eine Teilnehmerin aus einem Staffelteam stürzte auf der regennassen Straße derart schwer, dass ihre Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden mussten.
© Cellesche Zeitung Stephanie Pröve, Dienstag 29.08.2006